Projekt ANA

Passend zur neuen Projektseite rund um STIL-Beratung, Wohndesign und Inneneinrichtung möchte ich euch ein Projekt im Detail vorstellen, welches mir besonders am Herzen lag, … mein Projekt ANA, wie ich es getauft habe.

Begonnen hat alles völlig spontan im letzten September. Unsere Kundin Ana* (Namen geändert) betrat den Store und wir kamen ins Gespräch. Völlig unerwartet fragte sie, ob ich es mir vorstellen könnte, ihre Wohnung neu zu gestalten. WOW – schoss mir durch den Kopf. Von Anfang an im Business Plan verankert, litt genau dieser Teil unserer Arbeit unter dem ständigen Mangel an Zeit, den das Tagesgeschäft im Store abverlangt.  Genau das sollte sich aber ändern und ich sagte voller Vorfreude und weiter überlegen sofort zu.

Ein paar Tage später stand ich in einer wunderschönen Altbauwohnung im Waldstraßenviertel in Leipzig. Anfänglich noch etwas nervös wurde ich von Ana durch den “Wohn- und Essbereich” geführt, …“unser Projekt“. Es eröffneten sich mit zwei circa 25 qm große Zimmer, durch eine originale Flügeltür miteinander verbunden, mit zauberhaften Stuckelementen rings um die hohen Decken und  großen Fensterfronten. Ein wirklich liebevoll sanierter Leipziger Altbau und definitiv ein Platz zum Wohlfühlen. Dennoch war von Beginn an zu fühlen, dass etwas nicht stimmt und schnell war klar, warum sich Ana Unterstützung wünschte. Es fehlte ein Gesamtkonzept! Möbel und Accessoires waren über die Jahre, na sagen wir mal etwas “zusammengewürfelt”. Auch die Aufteilung war nicht optimal, wenn man die angrenzenden Räume und deren Verbindungen mit einbezieht. In Summe also eine wunderbare Aufgabe und gleichsam Herausforderung, diesen Räumen ein stimmiges Ambiente zu verleihen. Bevor es jedoch an die Konzeption geht, müssen erst einmal die wichtigsten Fragen besprochen werden: Budget? Zeit? Besondere Wünsche? In diesem Projekt bekam ich den größtmöglichen Spielraum: “Budgetvorgaben – habe ich nicht. Wenn es mir gefällt, dann machen wir es!” Spätestens jetzt schoss mir das nächste „Wow“ durch den Kopf ~ ein kleiner Traum ging in Erfüllung, ist man doch erst einmal völlig uneingeschränkt und kann sich mit Gestaltung und Design und Kombinationen beschäftigen, ohne sofort aus Budgetgründen ausschließen zu müssen. Selbstverständlich hatte ich dabei und auch ein etwas mulmiges Gefühl, denn damit legt Ana auch viel Verantwortung in meine Hand und signalisiert, Sie vertraut auf mein Können und meine Erfahrung und das gilt es zu rechtfertigen.

Das Raumkonzept:
Zurück am Schreibtisch war der Grundriss dran und schon beim Nachzeichnen in einschlägigen Adobe Programmen, sinnierte ich schon über mögliche Wohnsituationen. Dabei reifte der Entschluss, beide Räume in ihren bestehenden Funktionalitäten zu tauschen, um den vorhanden Platz besser zu nutzen. So wurde aus dem ehemaligen Wohnzimmer, der neue Essbereich welcher sich samt Musikecke sowie mit kurzem Weg zur Küche zudem sehr gut zum Empfang von Gästen eignet. Das frühere Esszimmer dient nun als gemütliches Wohnzimmer mit Lesebereich. Zudem bietet es mit kleinem angeschlossenen Flur und Zugang zum Gäste-WC das ideale Domizil für Übernachtungsgäste.

Es gab manch tolle Einzel- und Möbelstücke, die auf Anas Wunsch mit ins Konzept übernommen wurden. Auch das wieder gleichsam Herausforderung wie auch schön, denn wer möchte sein “früheres” wohnliches Leben komplett aufgeben?! Es gibt immer Dinge und Erinnerungen, die einem etwas bedeuten. Auch sind Persönlichkeit und Identifikation elementar für den Erfolg eines solchen Projektes. Und so zogen Klavier, Couch und weitere Wohnaccessoires wie ein alter Hocker, wunderbare Bilder, Gemälde und kleine Eyecatcher ins Konzept mit ein.blank
Sind in mehreren Grundrissversionen nun die jeweils aus neu und alt kombinierten Elemente hin- und hergerückt, bis schließlich eine optimale Raumaufteilung wird, geht es an meine Lieblingsaufgabe: Die Erstellung eines Farbkonzeptes – immer unter Beachtung von Kundenwunsch, Farben der jeweils neuen und weiterhin bestehenden Möbelstücke und Accessoires sowie Gesamtatmosphäre. Logisch braucht es hierbei auch immer etwas Mut zu Neuem und vielleicht auch (für Ana)  Überraschendem, gepaart mit etwas Überredungskunst 😉

Das Farbkonzept:

Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits in regem Austausch mit dem Kolorat stand ~ wir planen in Kürze ein weiteres wunderbar spannendes Projekt, aber dazu später mehr ~ lag es auf der Hand, meine Farbideen mit Monja von Kolorat persönlich zu besprechen. Es dauerte nur wenige Tage bis ich eine Auswahl an Farbkarten zu meinen Wünschen in der Hand hielt. Für welche Farbcodes wir uns schlussendlich entschieden haben, erfahrt ihr später.

Nachdem alles, für die Erstellung eines Farbkonzeptes Erforderliche ~ wie Proben, Farbkarten etc. beisammen ist, geht es an die Erstellung von Moodboards für beide Räume. Wichtig ist hierbei, dass beide Räume eigenständig betrachtet werden und doch auch miteinander harmonieren. Wichtig, nicht nur wenn die Flügeltür geöffnet ist.

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Als Grundton wurde für beide Zimmer ein neutrales Hellgrau gewählt, welches beiden Räumen sanfte Wärme und dem wundervollen Stuck an der strahlend weisen Decke angemessenen Ausdruck verleiht. In beiden Räumen wird es darüber hinaus auch jeweils einen Bereich mit mehr Kontrast und kräftigeren Farben geben.

Für das Wohnzimmer fiel die Entscheidung auf einen edlen, matten und dunkleren Grünton, welcher optimal zu den warmen Brauntönen des Sideboards, der beigen Couch sowie der alten Holztruhe passt und diese Möbeln in neuem Glanz gar wertiger wirken lässt.

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Anders im Esszimmer: Hier durfte ich mich (fast) komplett frei entfalten, da bis auf das Piano mehrheitlich neue Ausstattungselemente integriert werden sollten. Gleichzeitig stand noch nicht fest, für welchen Esstisch sich Ana später entscheiden würde. Auf die infrage kommenden Kandidaten abgestimmt, kam ein kontrastreiches Grau in Betracht, mal mit etwas stärkeren, mal mit etwas sanfteren Tönen. Entscheidend hierbei war es, dass der Raum nicht zu sehr vom schwarzen Piano dominiert wird und so der Esstisch untergeht. Wechselseitige Unterstützung der Objekte und harmonischer Gesamteindruck sind hier die Zauberworte.

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Produktwelt:
Klar kommen viele Kunden ~ und natürlich macht mich das auch immer ein wenig stolz ~ zu uns in den Laden und sagen: “Hier würde ich gern einziehen. Genau so soll es bei mir zuhause ausschauen!” Auch Ana fand das Ambiente im Store ansprechend, sah sich zugleich aber auch vor eine Hürde gestellt und meinte: “In meinem Job bin ich super kreativ, aber zuhause fehlt mir das!” Damit ist Ana kein Einzelfall. Die eigene Wohnung zu arrangieren ist ein Prozess. Die Auswahl und Kombination von Möbelstücken, Lampen, Accessoires und Farben eine Aufgabe, die nicht nur Kreativität, Fantasie, etwas Mut und Fingerspitzengefühl, sondern natürlich auch einiges an Zeit erfordert. Wir sehen perfekt abgestimmte Traumwohnungen in Magazinen und Blogs, müssen jedoch Alt mit Neu, innerhalb der uns vorgegeben Strukturen und Budges agieren. Die Muse zur zielgerichteten Recherche fehlt im stressigen Alltag und hat man das Gefühl, sich, seine Umgebung oder beides verändern zu wollen oder zu müssen, ist es schwer einen Anfang zu finden. Sich genau dabei unterstützen zu lassen ist somit also sicher keine Schande!

Zurück zu Ana. Wie oben bereits kurz beschrieben, wurden einige Möbelstücke in das neue Konzept übernommen und ergänzend hierzu  unser STIL-Produktsortiment von inzwischen über 30 Designern, Labels und Herstellern gescannt, digitale und analoge Kataloge durchblättert und das Onlinesortiment anderer Läden nach Artikeln durchsucht, die ich nicht in meinem Sortiment habe aber wichtig für das Gesamtkonzept waren. So zogen nach und nach immer mehr neue Möbel virtuell in Anas Wohnung ein, mit neuem Lichtkonzept für beide Zimmer, einem großen Esstisch, Kamin, einer Auswahl an neuen Textilien wie Teppichen, Plaids, Vorhängen und Kissen sowie den passenden Highlights wie Kerzenhalter, Körbe, Vasen und und und …blankblankblank

Timing:
„Concept mit Konzept“
wie wir so schön sagen 😉 … in jedem Fall war dies hier nun soweit auch vorgestellt zu werden und es stand das nächste Treffen an. Ich stand hinter meinem Konzept für Anas neuen “Living- & Diningroom“, hatte viele interessante Ideen und neue Ansatzpunkte, die natürlich noch einmal gemeinsam diskutiert und möglicher Weise auch überdacht werden müssen. So gingen wir die Seiten und Räume durch. Anfangs noch etwas skeptisch, hier und da vielleicht auch etwas überrascht, konnte sich auch Ana schnell mit meinen Ideen identifizieren. Gemeinsam ließen wir es auf uns in Anas Wohnung wirken, diskutierten Vor- und Nachteile der neuen Raumaufteilung und hinterfragten manches. 2 Stunden später ging es mit Annas Worten im Ohr in Richtung Büro: “Gefällt mir alles sehr gut. Bitte teile mir in einem Angebot die Kosten und das Timing mit” ! YES – next Step!

Klassisches Projektmanagement ist nun angesagt. Sagt sich leicht, ist es … aber nicht! Preiskalkulation und Ausarbeitung des endgültigen Raumdesigns. Check. Styling. Check. Fakt war, wir brauchten Maler, Handwerker, Möbelpacker und meine Wenigkeit … Wann hatte wer Zeit? Alles musste eingetaktet werden. Die gewünschten Produkte mussten bestellt werden, damit alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. Gar nicht so einfach aber nicht unmöglich oder?

Hmm, Fakt war leider auch, dass die benötigten Kräfte nicht gerade auf uns gewartet haben. Einen Vorlauf von 3 Monaten bei Handwerksleistungen, die ich für einen bis drei Tage brauche, hatte ich nicht eingeplant. Irgendwie finden sich dann zum Glück doch immer Lösungen und tolle Helfer!  Zwei bis drei Wochen gingen ins Land bis wir alles soweit vorbereitet hatten und in Absprache mit allen Beteiligten fiel die Entscheidung, dass das Projekt in der ersten Novemberwoche umgesetzt wird.

Und man war der November schnell da: Projektstart. Es war eine intensive Zeit, eine Zeit die wohl alle einiges an Schweiß, Arbeit, Nerven und etwas Schlaf gekostet hat. 4 Tage bis ans Limit. Schnell zeigt sich, wo es Optimierungsbedarf zeitlicher und organisatorischer Planung gibt. Abhaken, weiter machen und fürs nächste Mal merken. Und klar, entdeckt man da einige Stellschrauben an denen sich für künftige Projekte drehen lässt. Organisation und Planung ist da alles! Schließlich geht es da um ein Zuhause und eben auch eines, dass auch dem Kunden in dieser Zeit nur sehr eingeschränkt zur Verfügung steht. Am Ende hat alles gut geklappt und wir finden, … es ist toll geworden. Zeit und Budget blieben im vereinbarten Rahmen und so bleibt mir abschließend ~ und das ist mir sehr wichtig ~ mich noch einmal herzlich bei all den fleißigen Helfern zu bedanken. Auch gebührt mein Dank von ganzem Herzen Ana. Für ihr Vertrauen, ihre coole und entspannte Art, ihren Mut und die großartige Möglichkeit zur Umsetzung dieses Projektes. Und zu guter letzt auch Danke an Annabell vom wunderbaren Blog annabell.sagt für die Unterstützung beim Fotoshooting.

Die Produkte:
Alle Accessoires und Produkte findet Ihr unter anderem in unserem Onlineshop www.stilconceptstore.de/shop , lokal oder ihr schreibt mich persönlich an! Interessiert an einer persönlichen S T I L -Beratung ? Hier geht´s entlang.

Projekt: ANA  – S T I L Beratung | Wohndesign | Inneneinrichtung
Design/Planung: Stefanie Buschmann/ S T I L – conceptstore leipzig
Photograpy: annabell
Farben: Kolorat: Farbcodes: 
K/4-5-10-0/T |  K/29-11-10-52/T | K/47-12-33-57/T

 

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